Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS / ADSH)

Das Aufmerksamkeits-Defizits-Syndrom (ADS), das auch mit Hyperaktivität zusammen vorkommt - dann spricht man von ADHS, ist im Wesentlichen durch eine Aufmerksamkeitsstörung beschrieben. Das Aufmerksamkeitsdefizit zeigt sich aber meist nur darin, dass den von ADS / ADHS Betroffenen eine Konzentration auf einem Gebiet für längere Zeit kaum möglich ist. Ihr Aufmerksamkeitsfeld ist weit gestreut, ihre Wahrnehmung oft gestört (Wahrnehmungstörungen). Damit kann(!) man ADS / ADHS als eine Sonderbegabung ansehen, da es diesen Menschen dadurch möglich ist, sehr schnell komplexe Bereiche zu erfassen und zu verknüpfen, womit natürlich nicht gesagt ist, dass ADS / ADHS etwa erstrebenswert seien und lediglich positive Aspekte aufweisen würden. Dennoch sollten an dieser Stelle die positiven Aspekte von ADS / ADHS nicht uerwähnt bleiben. Dieses sollte schon frühzeitig erkannt und gefördert werden, denn ADS / ADHS sind keine Einbahnstraße.

Das typische Bild eines Kindes mit ADS/ADHS, insb. mit der hyperaktiven Variante ist der gut beschriebene Zappelphillip, wobei angemerkt werden muss, dass z.B. ein Kind, welches hyperaktiv ist, nicht zwingend auch unter ADS / ADHS leidet. In der Schule kann die Konzentrationsproblematik, sogar oft zur Diagnose Legasthenie oder ähnlichen Lernbehinderungen führen.

Menschen mit ADS/ADHS haben im Allgemeinen eine chaotische Lebensführung, die sich in allen Lebensbereichen ihres häuslichen und privaten Lebens wiederspiegelt. Ihr Perfektionsdrang hingegen lässt sie gerade deswegen oft an sich verzweifeln. Bevor sie eine Sache beenden, beginnen sie eine neue, und bringen es überdies nicht fertig einen klaren Plan durchzuführen, geschweige denn einen zu haben. Die vorherrschende Unordnung ist ihnen deshalb ausgesprochen unangenehm. Ihr fehlendes Durchhaltevermögen, das durch den Mangel an besagter Konzentration zu erklären ist, lässt eine Koordination in ihrer Lebensführung nicht zu. Daraus folgt, dass von ADS / ADHS Betroffene als fahrig, unstet, sehr sprunghaft, bis hin zu sehr vergesslich und verträumt, etc. beschrieben werden. Daraus folgen möglicherweise viele Ausbildungs- und Berufsabbrüche bzw Wechsel. Glaubt man den Aussagen in diversen ADS / ADHS-Foren, ist es oftmals ein langer Weg bis zur Gewissheit, dass die Diagnose ADS / ADHS zutrifft.

Dies beginnt oft schon mit der Arztsuche, wobei man in den letzten Jahren festellen kann, das ADS / ADHS einen immer breiteren Raum einnehmen. Dies nicht zuletzt auch aufgrund steigender Medienberichte über ADS / ADHS. Ist die Diagnose ADS / ADHS jedoch dann endlich gestellt, wird das ADS / ADHS oftmals mit diversen Therapien und unterstützenden Medikamenten therapiert. Einige der von ADS / ADHS Betroffenen nennen sich Hypies (wenn der hyperaktive Aspekt im Vordergrund steht) oder Messies (wenn die Unordnung im Vordergrund steht). Bei allen Erfolgen die erzielt werden können darf man nicht vergessen: ADS / ADHS sind nicht heilbar. Diskutiert werden z.Zt. insbesondere genetische Ursachen. Gesichert scheint noch nichts zu sein, da das ADS / ADHS eine komplexe Störung ist die sich nicht an einem einzelnen Gen festmachen lässt.